Die Raumakustik ist ein oft unterschätzter Faktor bei der Realisierung der möglichst originalgetreuen Wiedergabe eines Tonträgers.
Der Betriebsschallpegel eines Lautsprechers in einem Raum wird von vielen Faktoren bestimmt: Raummaße, Geometrie und die verwendeten Materialien von Wand, Decke und Boden haben einen großen Einfluss. Ebenso wichtig ist die Aufstellung der Schallquellen; das Verhalten im Bass- und Grundtonbereich ist vom Wandabstand abhängig, aber auch Mitten und Höhen werden z.B. durch frühe Reflexionen beeinflusst.
Auch die Wahl des Sitzplatzes ist von entscheidender Bedeutung. Direkt an der Rückwand sind die Raummoden besonders ausgeprägt und Reflexionen verschlechtern die Abbildung. Eine akustisch symmetrische Aufstellung der Lautsprecher im Raum ist fast immer von Vorteil.
Die zweite wichtige Kenngröße, der Nachhall, wird im Wesentlichen von der Einrichtung und der Beschaffenheit der Begrenzungsflächen beeinflusst. In einem spärlich eingerichteten Wohnzimmer kann die Nachhallzeit im Mittel 0,8–1 Sekunde betragen, in Räumen mit Teppichen, Schränken und Polstermöbeln liegt sie bei ca. 0,5–0,6 Sekunden. Im Abhörraum sollte sie, je nach Raumgröße, ca. 0,3–0,5 Sekunden betragen. Dieser Wert ist sehr stark vom individuellen Geschmack geprägt. Dabei ist auch zu beachten, dass die Nachhallzeit zu tiefen Frequenzen hin ansteigt.
Natürlich gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Frequenzgang und die Nachhallzeit zu beeinflussen. Im Mittel- bis Hochtonbereich bieten sich poröse Absorber aus Schaumstoff an. Im Tieftonbereich leisten Helmholtzresonatoren und Plattenschwinger gute Dienste.
Dabei bleibt festzuhalten, dass alle Maßnahmen unter 300 Hz aufgrund der Wellenlängen > 1 m entweder mit sehr viel Materialaufwand (poröse Absorber) zu realisieren sind oder sehr schmalbandig wirken (Helmholtzresonatoren).